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  • 25.02.2025

Festivals für alle: Barrierefreiheit vor, auf und hinter der Bühne – aber wie?

Viele Menschen verbringen ihre Freizeit gern auf Musik- und Kulturfestivals. Doch Menschen mit Behinderung wird häufig durch unterschiedlichste Barrieren der Zugang verwehrt. Maßnahmen zur Barrierefreiheit sind dabei so vielfältig, wie es die Menschen sind. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist allerdings noch keine Selbstverständlichkeit. Denn trotz der sei 2009 gültigen UN-Behindertenrechtskonvention besteht für den privatwirtschaftlichen Veranstaltungssektor in Deutschland größtenteils keine rechtliche Verpflichtung zur Umsetzung von Barrierefreiheit.

Dennoch rückt das Thema im Veranstaltungssektor weiter in den Fokus und immer mehr Veranstaltende setzen Maßnahmen zur Barrierefreiheit um. Doch was bedeutet Barrierefreiheit im Kontext von Festivals und Open-Air-Veranstaltungen eigentlich? Welche Maßnahmen haben sich bewährt? Womit sollte begonnen werden?

Spezialisierte Beratungs- und Veranstaltungsagenturen unterstützen Veranstaltende dabei, ein auf die eigene Veranstaltung und Zielgruppe zugeschnittenes Inklusionskonzept zu erarbeiten und umzusetzen. So zum Beispiel auch die „Initiative Barrierefrei Feiern“: Sie setzt sich seit fünf Jahren für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung ein. Mit ihrem bundesweiten Kollektiv aus Menschen mit Behinderung und ihren Verbündeten ohne Behinderung möchten sie Zugänge für alle schaffen. Dafür haben sie die Beratungsagentur „Wir Kümmern Uns“ gegründet, die Veranstaltende in Bezug auf Barrierefreiheit berät und begleitet. Statt Checklisten für Barrierefreiheit auszuteilen, setzen sie auf den Einsatz von Expert*innen in eigener Sache und stellen so sicher, dass Barrierefreiheit vor, auf und hinter der Bühne ganzheitlich gedacht und umgesetzt wird.

Franziska Lammers und Marie Lampe stellen die Arbeit der „Initiative Barrierefrei Feiern“ vor und zeigen Beispiele aus der Praxis u. a. von ihren Einsätzen auf dem PULS Open Air und dem Lollapalooza.

Außerdem stellt Jens von Heyden,  Kulturreferent des Kreises Siegen-Wittgenstein, das internationale Musik- und Theaterfestival KulturPur vor. Das Kulturbüro des Kreises Siegen-Wittgenstein veranstaltet das Festival seit 1991 jährlich zu Pfingsten inmitten des Rothaargebirges und setzt sich für ein möglichst barrierefreies Festival.

Eine Gruppe von Menschen, zum Teil mit sichtbaren Behinderungen, auf einer Bühne

Es ist schon ein ganz besonderes Festival, das seit nahezu 33 Jahren seine weißen (Theater-)Zelte auf der Ginsberger Heide bei Hilchenbach-Lützel aufschlägt: An der Grenze der beiden Altkreise Siegen und Wittgenstein entsteht immer über Pfingsten das internationale Musik- und Theaterfestival KulturPur (05.–09.06.2025) und macht die atmosphärische Naturarena zum Treffpunkt für Künstler*innen und Artist*innen aus aller Welt. Fünf Tage konzentriert sich dann das kulturelle Leben der Region auf diesen südlichen Zipfel Westfalens in der Nähe von Siegen und lockt Jahr für Jahr rund 50.000 Menschen mitten ins Rothaargebirge.

Als besondere Markenzeichen des Festivals gelten die ästhetische Einbettung in die Naturlandschaft und das künstlerische Neben- und Miteinander unterschiedlichster Sparten und Stilrichtungen. Seit den Anfangstagen des Festivals sorgen darüber hinaus niedrige Zugangsschwellen bei gleichzeitig hohem kulturellen Anspruch, dafür, dass KulturPur sowohl für alle Altersgruppen etwas bietet, als auch inklusive Ansätze nicht aus den Augen lässt. Hier liegt das Hauptaugenmerk neben regelmäßigen inklusiven Band-Acts oder technischen Maßnahmen, z. B. eigene Tribünen für Menschen mit Bewegungseinschränkungen, vor allem auf der „Erfahrbarkeit“ der besonderen KulturPur-Atmosphäre. Wortwörtlich durch ÖPNV und Zuwegung, aber auch im übertragenden Sinne durch eigene Publikumsservices mit speziellen Vorbuchungs- und Anmeldemöglichkeiten, Audio-Lageplan und Programmübersicht, der Einbindung einer regionalen Organisation, die individuelle Hilfsmittel bereitstellt, und vor allem durch transparente und kommunikative Offenheit gegenüber unterschiedlichen Bedarfen und Ansprüchen.

Referentinnen

Franziska Lammers und Marie Lampe sind Teil der Initiative Barrierefrei Feiern. Als Beraterinnen für barrierefreie Veranstaltungsplanung und Expert*innen in eigener Sache beraten und begleiten sie Veranstaltende auf ihrem Weg zu mehr Barrierefreiheit.

Jens von Heyden leitet das Kultur!Büro. des Kreises Siegen-Wittgenstein und das Festival KulturPur.

Moderation

Christoph Brammertz und Isabell Rosenberg

Infos zur barrierefreien Teilnahme

  • Automatische Untertitel
  • Deutsche Gebärdensprache

In Kooperation mit

Initiative Barrierefrei Feiern

Internationales Musik- und Theaterfestival KulturPur

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(25.02.2025)

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